Tato Lemos

FlorSeit 1994 kommt Tato Lemos im Sommer mit einem Teil seiner Band aus Salvador, um seine neuen Kompositionen in Deutschland und der Schweiz vorzustellen. Er spielt auf verschiedensten Brasilienfestivals, Kleinkunstbühnen, für Brasilienclubs und -fans und Freunde brasilianischer Klänge.

Seine Musik zeigt die unbeschwerte Freude des brasilianischen Volkes in seinen Melodien und vor allem in seinen Rhythmen : Maracatú, Ijexá, Baiao, Xaxado, Samba de Roda, Sambareggae und Bossa Nova gehören in einer modernen Interpretation zu seinem vielseitigen Stil. Seine tiefe Poetik beschäftigt sich mit den Problemen des anscheinend so glücklichem Volkes: die krassen Gegensätze zwischen Stadt und Land, die ökologischen Bedrohungen, die Diskriminierung der In dianer, der landlosen Bauern und der Kinder auf den Straßen. Seine Musik soll uns "zum Tanz rufen", aber auch nicht vergessen lassen, daß wir immer auch eine Verantwortung tragen.

KaktusTato Lemos wurde auf einer kleinen Farm in Südbahia (Nordost-Brasilien) geboren. Seit seinem 14. Lebensjahr in unterschiedlichen Bands aktiv, ging er den Weg über die Rock-Pop-Musik zum Liedermacher - einige Jahre seiner Solokarriere - zum Komponisten der MPB (Música Popular Brasileira). Das Bild der "Cantoria" aufgreifend, (ein "Cantador" ist eine moderne Form des Troubadour), ist es seine Mission, seinem Volk die Wurzeln und die Identität wieder nahe zu bringen. In seiner weiteren Entwicklung geht der Künstler allerdings über die Grenzen der Cantoria hinaus: er vermittelt seine Botschaft in einer neuen beschwingten Musikform, die das Volk zum Tanzen, Lachen, zur Freude aber auch zur Reflektion anregt.

Seine Werke werden unabhängig von großen Plattenfirmen und Sponsoren produziert und von ihm selbst vertrieben. Einige seiner Lieder wurden von brasilianischen Sängern aufgenommen, andere sind Teil von alternativen CDs. Zu seinen Werken gehören 7 CDs, diverse Gedichtbände und Cordel-Literatur sowie eine Vielzahl graphischer Werke und Gemälde. Ein Teil des Erlöses seiner Konzerte geht an das Projekt "Ponte" (Brücke), das Straßenkindern in Salvador-Bahia zu kontinuierlicher Ausbildung verhilft.